Wie sähe eine Stadt aus, in der wir, die Bürgerinnen und Bürger, das Sagen haben? Wie sähe eine Stadt aus, in der es Raum für Begegnung und Kreativität gibt? Wie sähe eine Stadt aus, in der Kinder gut allein zur Schule, zum Sport fahren können? Mit diesen Fragen und Visionen des Tages startete das dritte Nachbarschaftstreffen im BüZe in Ehrenfeld.
Es wirkte schon fast wie ein Zusammentreffen von alten Bekannten: Rund 30 Anwohner*innen waren zum letzten Nachbarschafststreffen vor dem Tag des guten Lebens gekommen – viele kennen sich mittlerweile schon untereinander, ein paar neue Gesichter waren auch dabei.
„Pimp meine Aktion” mit Zero Waste-Tipps und weiteren Ideen
So z. B. Michael von Zero Waste Köln. Gleich zu Beginn fragte er in die Runde, ob noch Unterstützung benötigt wird, um die Aktionen am Tag des guten Lebens möglichst müllfrei zu gestalten.
„Wir versuchen Einweg-Müll zu vermeiden. Wenn ihr also zum Beispiel Getränke anbietet, können wir Marmeladengläser sammeln und diese euch für eure Aktion geben”
, erklärte Michael. Gleich meldete sich eine Nachbarin: „Meine Kinder schenken Zitronenlimo aus, da wäre das praktisch.” Genau für diesen Austausch von tollen Ideen, um euren Aktionen den letzten Feinschliff zu geben, war dieses letzte Treffen gedacht: „Pimp meine Aktion” haben wir das genannt und dabei wurden noch viele weitere Vorschläge entwickelt: Bei der Aktion Grillen unter Palmen in der Lessingstraße könnte man anstelle von Einweg-Tellern einfach Wirsing- oder Kohlblätter als Unterlage für (Veggie-)Würstchen und Co. verwenden. „Bei The Good Food gibt’s auch ab jetzt wieder Kohl”, ergänzte Charlotte Grieser, die das Treffen moderierte.
Wer suchet der findet: Tauschbörse analog & digital
„Ich mache die ‚Spielplatz-Aktionen für ALLE‘ in der Lessingstraße. Neulich sind hier die Bänke auf wundersame Weise verschwunden”, erzählte Deborah, eine Anwohnerin. Jetzt suche sie noch Bänke oder Gartenstühle, damit die Besucher*innen und die Nachbarschaft am Tag dort auch verweilen können. Ihr Gesuch konnte sie auch gleich an die analoge Pinnwand „Suche & finde” pinnen! Diese gibt’s übrigens auch digital: In unsere Facebook-Tauschbörse könnt ihr posten, wenn euch noch Tisch, Stuhl, Kaffeetassen oder andere Dinge für eure Aktion fehlen.
Vision: Stadtbild nachhaltig verändern – auch über den Tag des guten Lebens hinaus
Auch Dirk Fröhlich sucht noch etwas: Menschen, die sich an der Aktion „Wanderbaumallee” beteiligen möchten:
„Wir suchen noch Leute, die uns dabei helfen Module für die Bäume zu bauen.”
Ein Modul wird rund um einen ‘Wanderbaum’ gebaut und bietet somit die Möglichkeit „in der Straße zu verweilen, zu sitzen, Nachbarinnen und Nachbarn zu treffen.” Die Wanderbaumallee-Module verbleiben am Tag an Ort und Stelle und können danach versetzt werden: „So sollen sie das Stadtbild und das Leben auch über den Tag hinaus nachhaltig verändern.”
Logistik-Infos zum Tag des guten Lebens
Petra und Zoë aus unserem Logistikteam stellten zum Schluss noch wichtige Infos rund um Aufbau, Ablauf und Sicherheit vor: Beim Standaufbau der Aktionen solltet ihr z. B. einen Abstand von 3,5 Meter zur gegenüberliegender Straßenseite (oder Aktion, oder parkenden Autos) halten, damit Feuerwehr und Sanitäter durchfahren können. „Die Stunde der Wahrheit ist, wenn die Feuerwehr eine Probefahrt durch die Straßen macht und schaut, ob das Feuerwehrauto problemlos durchfahren kann”, so Petra, unsere Logistik-Koordinatorin. Außerdem solltet ihr eure Aufbauten (Tische, Stühle, Pavillon, Pflanzen etc) im Notfall auch schnell wegräumen können, d. h.: Am besten nichts festschrauben! Auf der Straße sind nur mobile Aktionen möglich (Kreidemalen, Fahrradslalom etc.) Doch nach den logistischen Details und Fragen rief Petra dazu auf:
„Seid nett zueinander, genießt den Tag, feiert zusammen und lernt euch kennen!”
Fotos: Katharina Merks