Freiräume schaffen, Freiräume erhalten!

Für mehr Freiräume in der Stadt demonstrierten am Sonntag, den 23. August 2020 das Allerweltshaus sowie Anwohnerinnen und Anwohner aus Ehrenfeld. Hierfür war die Grimmstraße teilweise gesperrt.

Mit der Demo setzte sich das Allerweltshaus für seinen Verbleib in Ehrenfeld ein – aber auch dafür, dass allgemein Räume für politische und zivilgesellschaftliche Akteure, insbesondere aus dem migrantischen Spektrum, geschaffen und erhalten bleiben sollen. 

Ein Zeichen für mehr Freiräume

Gleichzeitig setzen die Demo-Organisator*innen auch ein Zeichen für Freiräume im öffentlichen Raum. Gerade in Ehrenfeld fehlen hier Orte für den unkommerziellen Aufenthalt, viele Bürgersteige sind zu eng für Kinderwagen oder Rollatoren, es fehlen Sitzgelegenheiten und Parks oder öffentliche Plätze und Platz für den Radverkehr. Gerade angesichts der Abstands-Gebote in Corona-Zeiten wurde hier eine Umverteilung der Flächen gefordert.

Für die Demo wurde die Grimmstraße von 14:00 bis 19:00 Uhr gesperrt. Der gewonnene Freiraum wurde zum einen für eine corona-konforme Bühne genutzt. Zum anderen wurde der freie Raum eifrig von Anwohner*innen, Gästen und Künstler*innen genutzt – und setzte damit ein sichtbares und erlebbares Zeichen für den dringend benötigten Freiraum in der Stadt. 

Das Allerweltshaus gab auf der Demo Einblicke in ihre verschiedenen Projekte, so stellte zum Beispiel Sabrina Cali Arbeit und Erfolge des Allerweltshauses vor. Hierbei ging es um auch die Perspektive des Verbleibs im Stadtteil und die dafür notwendigen Voraussetzung. Unter dem Titel Shrinking Spaces treibt das Allerweltshaus sowohl die Diskussion in Köln als auch den internationalen Austausch zu zivilgesellschaftlich getragenen Orten und Handlungsspielräumen, auch in Zeiten von Corona, voran. 

Dies wurde von thematischen Beiträgen der Schreibwerkstatt des Allerweltshauses begleitet. Zudem bot das Allerweltshaus Kindern eine neue Wahrnehmung der autofreien Straße durch Kreidemalen und Kinder-Spiele, angelehnt an die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). 

Lisa Knobe und Ole Ostendorf vom Kulturraum 405 gaben ein Interview darüber, wie freistehende Räume in der Stadt für Kultur nutzbar gemacht werden können. Die Demoteilnehmer*innen bekamen Informationen, wie die Mitglieder des Kulturraums Projekte gemeinsam planen und umsetzen. Darüber wurde am Beispiel des Kulturraums 405 darüber gesprochen, wie man einen Verein und Strukturen dahinter erfolgreich aufbau und wie man Aufgaben unter den Mitgliedern abstimmt.

Dezentrale Demos

Anstelle des Tag des guten Lebens ruft die Agora Köln in 2020 zu dezentralen Demos für mehr Freiraum und Begegnungsorte auf.

Nach der Grimmstraße wollen Nachbarinnen und Nachbarn in Mülheim und anderen Stadtvierteln Kölns eine andere Aufteilung und Nutzung des öffentlich Raums sowie sozialen Zusammenhalt, Klimaschutz, mehr Grün oder eine andere Mobilität einfordern.

Du hast Fragen oder willst mitmacen? Dann meld dich gerne bei tagdesgutenlebens@agorakoeln.de!

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