Paris, Brüssel, Köln? Im September gibt es weltweit autofreie Sonntage. Nach drei erfolgreichen autofreien Tagen des guten Lebens hat das Bündnis Agora Köln die Planungen für einen weiteren Tag im Herbst 2016 begonnen.
Gesucht wird ein geeignetes neues Gebiet für Deutschlands größtes, von Bürgern gestaltetes, autofreies, urbanes Experiment. Nach Ehrenfeld und Sülz soll der Tag in einem neuen Veedel umgesetzt werden. Ziel dabei ist es, in einem neuen Raum Fragen der Stadtentwicklung zu thematisieren und die Anliegen der Agora Köln in die Nachbarschaft zu tragen. Anfang Oktober soll eine erste Präferenz festgelegt und die Verhandlungen mit der Politik aufgenommen werden.
Nach den Erfolgen der letzten drei Jahre mit zusammengezählt 250.000 Besuchern und über 500 Aktionen bleibt der Tag des guten Lebens für die Agora Köln ein zentrales Projekt um alternative Mobilitätsangebote, neue Nutzungen des öffentlichen Raumes, nachbarschaftlichen Austausch und Initiative sowie eine neue Beteiligungs- und Mitmachkultur in der Stadt erlebbar zu machen.
Positiv bewertet die Agora Köln die Entwicklungen in Ehrenfeld und Sülz. “Tempo 30” auf der Vogelsanger Straße und die fußgängerfreundlichen Pläne für die Umgestaltung von Rothehaus- und Marienstraße sind ermutigende Zeichen, dass Politik und Verwaltung es ernst mit der Mobilitätswende meinen. Ganz besonders freuen wir uns, wie hier auch von der Agora Köln als Bewegung unabhänige Impulse von Anwohnern aus den Straßen aufgenommen wurden.
Auch die ersten Planungen für die Berrenrather Straße sind vielversprechend. “Am Tag des guten Lebens haben wir paradiesische Zustände erlebt – davon kann man sich schon inspirieren lassen”, sagte die Bezirksbürgermeisterin Blömer-Frerker bei der Bürgerwerkstatt zur Umgestaltung der zentralen Verkehrsachse von Sülz. Gerade die Belange von Fußgängern und Radfahrern sollten nach ihrer Aussage stärker berücksichtigt werden.
Ob und wie ein Tag des guten Lebens 2016 und in den Folgejahren durchgeführt werden kann, hängt insbesondere von der Suche nach Finanzmitteln ab. Trotz überparteilicher politischer Unterstützung für das Projekt in den Bezirksvertretungen und im Rat, hat der Tag des guten Lebens bisher nur in sehr geringem Umfang kommunale Gelder erhalten. In der Vergangenheit wurde er von der Agora Köln als offener, bürgererschaftlicher Bewegung mit großem finanziellen und persönlichem Aufwand und Risiko organisiert. Daher ist die Agora Köln auch für 2016 auf Mittel von Stiftungen, in den letzten drei Jahren insbesondere der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, Zuwendungen der jeweiligen Bezirksvertretungen, Spenden und Einnahmen aus dem Getränkeverkauf angewiesen.
Weitere Tage des guten Lebens für Ehrenfeld oder Sülz plant die Agora Köln momentan weder für 2015 noch für 2016. Wir begrüßen aber alle lokalen, nachbarschaftlichen Aktivitäten und Initiativen. Gestaltet Eure Stadt! Zudem appellieren wir an Politik und Stadtverwaltung, in Bestands- und Neubaugebieten durch eine fußgänger- und fahrradfreundliche Umgestaltung öffentlicher Räume mehr Platz für nachbarschaftliches und kulturelles Leben zu schaffen.
Kontakt
Team Machbarkeit Tag des guten Lebens 2016
Saskia Hintz, Sprecherin des Teams
0176 307 43 321
tdgl-2016@agorakoeln.de
www.tagdesgutenlebens.de
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