Tag des guten Lebens mit Deutschem Nachbarschaftspreis 2017 ausgezeichnet

Wir haben es immer schon gewusst: Die Kölner Veedel sind spitze – und es ist toll zu sehen, wie viel Leben und wie viel gute Nachbarschaft beim Tag des guten Lebens auf den Straßen zu sehen ist. Wir freuen uns, wenn wir hier und da dazu beitragen.

Jetzt haben wir dafür den Deutschen Nachbarschaftspreis gewonnen – hier die Pressemitteilung der nebenan.de-Stiftung. Wir freuen uns sehr!

 

Deutscher Nachbarschaftspreis 2017 geht an drei Projekte mit Vorbildcharakter

Berlin 13.09.2017 Nachbarschaft ist einer der wichtigen Pfeiler, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Die nebenan.de Stiftung rief in diesem Jahr erstmals den Deutschen Nachbarschaftspreis aus, um aktive Nachbarn und nachbarschaftliche Projekte auszuzeichnen, die sich für ein offenes, solidarisches und demokratisches Miteinander einsetzen. In nur wenigen Wochen gingen bei der Stiftung über 1.300 Bewerbungen von gemeinnützigen Organisationen, Vereinen, Nachbarschaftsgruppen und -initiativen ein. Mit der Unterstützung einer achtköpfigen Expertenjury wurden nach der Auszeichnung auf Landesebene nun drei Bundespreisträger gekürt, die heute offiziell auf der Preisverleihung von Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister des Innern und Schirmherr des Deutschen Nachbarschaftspreises 2017, geehrt wurden.

Den ersten Preis, der mit 15.000 Euro dotiert ist, gewann die Bürgerinitiative Agora Köln mit ihrem Projekt „Tag des guten Lebens“.

Dieser Aktionstag regt zum Nachdenken und Mitmachen für alternative Nutzungskonzepte des öffentlichen Raums und der nachbarschaftlichen Zusammenarbeit an. In Köln-Deutz wurden dafür vier Tage autofreie Straßen geschaffen, die in Selbstorganisation von den Anwohnerinnen und Anwohnern für ein buntes Straßenfest mit Diskussions- und Erprobungsraum alternativer Ideen umgenutzt wurden. Das Projekt ist gleichzeitig Startpunkt für ein nachhaltiges nachbarschaftliches Engagement.

„Der Tag des guten Lebens‘ ist nicht nur ein einmaliges Straßenfest. Dem Projekt geht es darum Platz zu schaffen, für das kreative, nachbarschaftliche Miteinander. Anwohnerinnen und Anwohner gestalten ihr Viertel für ein Wochenende und darüber hinaus gemeinsam. Das schafft langfristige Veränderung: In den Köpfen und auf den Straßen“, sagt Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland und Mitglied der Bundesjury.

Den zweiten Platz teilten sich gleich zwei Projekte jeweils mit einem Preisgeld von 7.000 Euro: „Witzin macht Zukunft“ der Dörpschaft Witzin bringt engagierte Dorfbewohner zusammen, die das Dorfleben im strukturschwachen Mecklenburg-Vorpommern selbst in die Hand nehmen. Die ehrenamtlichen „Dorfmacher“ sorgten seither u.a. für Arbeitsplätze, die Wiedereröffnung ihrer Schule und einen Bürgerbus, der den öffentlichen Nahverkehr ergänzt.

Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, begründet die Jury-Entscheidung wie folgt:  „‚Wir-in-Witzin‘ ist ein richtiges Mutmacher-Projekt für ländliche Regionen in Deutschland. Die Dorfgemeinschaft hat Antworten auf fast alle Herausforderungen gefunden, vor die der demografische Wandel viele Kommunen in Deutschland aktuell stellt. Das Projekt zeigt auf beeindruckende Weise, was eine aktive Nachbarschaft mit Kreativität und einer Portion Mut alles möglich machen kann.“

Daneben kann sich das Projekt „Lebensmittel retten Magdeburg“ über den Deutschen Nachbarschaftspreis 2017 freuen. Über den Verein Spielwagen e.V. und gemeinnützige Partner in der Stadt werden übrig gebliebene Lebensmittel aus Supermärkten und Restaurants an Bedürftige verteilt und bei gemeinsamen Kochabenden verspeist.

Oliver Brügge, Vorstand der Montag Stiftung Urbane Räume, macht die Wichtigkeit des Projekts deutlich: „Lebensmittelretten ist ein ganz globales Thema. Allein in Deutschland landen jedes Jahr 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Wert von circa 25 Milliarden Euro im Müll. Das Projekt ‚Lebensmittel retten Magdeburg‘ hat das FoodSharing Konzept übernommen, auf die lokalen Gegebenheiten angepasst und weiterentwickelt. Durch die direkte Verwendung der Lebensmittel durch ehrenamtliche Partner, wird die Unterstützung bedürftiger Nachbarn sichergestellt und Begegnung im Viertel gefördert.“

Alle Bundessieger werden auf der Webseite www.nachbarschaftspreis.de/bundessieger ausführlich vorgestellt.

Auf der Preisverleihung wurde zudem das Engagement aller weiteren Landessieger geehrt, die jeweils ein Preisgeld von 2.000 Euro erhalten:

• Baden-Württemberg: „Dorfladen Langenbeutingen“
• Bayern: „Ein Teller Heimat“ im Münchener Westend
• Berlin: „Baumscheibenfest“ aus dem Kunger-Kiez/ Treptow-Köpenick
• Brandenburg: „Stadtteilnetzwerk e.V.“ für Potsdam-West
• Bremen: „Ab geht die Lucie!“ • Hamburg: „KULTURISTENHOCH2“
• Hessen: „Stadtteilwohnzimmer“ aus dem Frankfurter Unterliederbach
• Niedersachsen: „GÖ schafft’s“ aus dem Göttinger Stadtteil Leineberg
• Rheinland-Pfalz: „Stadtteiltreff Gonsenheim“
• Saarland: „Kulturschlüssel Saar“
• Sachsen: „ANNALINDE“ Gemeinschaftsgarten in Leipzig
• Schleswig-Holstein: „Bücherpiraten“ aus Lübeck
• Thüringen: Tandemprogramm „NAHbarn“ in Jena

Alle Landessieger werden auf der Webseite www.nachbarschaftspreis.de/landessieger ausführlich vorgestellt.

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