Mit der Forderung nach mehr öffentlichen Freiräumen für Musik und Kultur und für den Erhalt der musikalischen und kulturellen Vielfalt Köln-Mülheims, besonders bedingt durch die aktuelle Situation, demonstrierten am Samstag den 19.09 die Anwohner*innen, Akteure und Musiker:innen aus dem Mülheimer Viertel rund um die Zehntstraße.
Der öffentliche Raum wurde an diesem Tag zu einem Freiraum für sich organisch entwickelnde Musik und Kultur aus dem Viertel. Ein antirassistischer Begegnungsort und Bühne für musikalische und kulturelle Vielfalt wurde geschaffen. Vor allem in Zeiten von Corona, ist es wichtig,dass der öffentliche Raum für Musiker:innen und Künstler:innen nutzbar gemacht wird. Beim aktuellen Sterben diverser festinstallierter Kölner Kulturorte, fordern die Akteure nachhaltige Konzertstrukturen und Auftrittsmöglichkeiten.
Für ein Recht auf Freiraum für Musik und Kultur
Im Zeitraum von 14-20 Uhr setzten die Demo-Organisator:innen durch die Sperrung der Zehntstraße von der Holweider Str. bis zur Bergisch Gladbacher Str. ein Zeichen für den Erhalt von öffentlichen Konzertstrukturen in ganz Köln, speziell in Köln-Mülheim. Der entstandene Freiraum bot den Akteuren, Nachbar:innen und Musiker:innen einen Platz um sich für die Kultur in der Krise stark zu machen und von ihren eigenen Erfahrungen und Auswirkungen der Krise auf ihre Lebensumstände zu berichten. Durch den entstandenen Freiraum konnten alle Demoteilnehmer:innen sich sicher auf der Straße bewegen, die Straße als Lebensraum und als Bühne unter freiem Himmel nutzen, grade jetzt wo diverse Kulturorte auf längere Zeit geschlossen waren und noch sind.
Freiraum für Musik forderten alle teilnehmenden Bands und Musiker:innen durch Rede-und Musikbeiträge – mit dabei waren Planet Maus, Bastian Röstel, Jenny Thiele, The Bottom Line, Rhine Surfer und der unabhängige Radiosender 674fm. Auch Nachbar:innen hielten ihre Forderungen für Freiraum in der Stadt direkt beim Plakat-Workshop auf der Straße fest.
Musik gegen Rassismus
Die Musikbeiträge sollten nicht nur auf den Erhalt der Musikkultur und kleinerer Konzertstätten hinweisen sondern auch aufzeigen welche Kraft Musik im Kampf gegen den Rassismus hat. Oskar und Moritz von Kein Veedel für Rassismus und die Band Belitzki spielten ua. antirassistische Songs und setzten durch ihre Musik ein Zeichen gegen den Rassismus in Köln.
Tag des guten Lebens – stadtweit und dezentral
Zur Umsetzung eines dezentralen Tag des guten Lebens ruft die Agora Köln in 2020 zu Demos für mehr Freiraum und Begegnungsorte auf. Als dritte Demonstration im Rahmen des Tag des guten Lebens dezentral forderten die Akteure in der Zehntstraße Freiraum für Musik und den Erhalt von kultureller Vielfalt.
Auch in den kommenden Wochen werden Nachbar*innen und Initiativen weiterer Stadtviertel Kölns eine andere Aufteilung und Nutzung des öffentlich Raums sowie sozialen Zusammenhalt, Klimaschutz, mehr Grün oder eine andere Mobilität einfordern.